Die Ingame-Werbung von Nutzern ist bisher nicht verboten. Was hingegen Verboten wäre, wäre das Anlegen eines Accounts nicht zum aktiven Beispielen, sondern zur Verbreitung von Werbung. Solange das Entstehen der Werbung ein Nebeneffekt ist, welcher lediglich dadurch entsteht, dass man den Vereinsnamen liest, sieht die Sache anders aus. Beispiele dafür gab es auch schon in der Vergangenheit und gibt es auch jetzt nicht, siehe Carpodo DE oder Webgamers.
Was man davon persönlich hält oder in wieweit man das ganze sanktioniert, bleibt natürlich jedem selbst überlassen.
Ein deutlich anderer Fall, gegen den ich auch vorgehen würde, wäre die regelmäßige, aktive Verbreitung von Werbung in der Shoutbox.
Und ja, natürlich steht es jedem frei, sich hier abzumelden und woanders anzumelden. Wenn jemand die aktuelle Situation nun als Anlass dazu nimmt, genau dies zu tun, ist das zwar schade - aber eine Änderung der Handhabung wird sich damit nicht erreichen. Ebenso könnte sich jemand abmelden, weil es ihm nicht gefällt, dass das Spiel Möglichkeiten zum Umtreten von Spielern oder zum Doping bietet. Oder weil es ihm nicht gefällt, dass in der spanischen Liga auch französische und italienische Vereine spielen. Oder weil es ihm nicht gefällt, dass ein Verein namens "Sportverein Deutschhausen" trotz des Namens auch in der englischen Liga spielen darf.
Auch das sind alles Punkte, über die man diskutieren kann, bei denen meine Handhabung als Spielleiter aber die ist:
Die persönliche Freiheit in der Wahl des Namens und der Spielweise im Spiel überwiegt gegenüber denjenigen, die sich aus persönlichen Gründen dadurch gestört fühlen. Aber diejenigen, welche aktiv und wissentlich auf eine solche Weise provozieren, müssen natürlich auch mit dem Echo rechnen.
Oder mal mit Beispielen aus der Realität verdeutlicht:
Wenn ich mit einem Hakenkreuz auf der Brust in eine Kneipe gehe, die von St. Pauli Fans dominiert wird, muss ich damit rechnen, diese nicht ohne Blessuren zu verlassen und eine Anzeige zu kassieren. Auch wenn ich natürlich das Recht darauf habe, nicht geschlagen zu werden.
Wenn ich nun hingegen mit einem HSV-Trikot diese Kneipe betrete und immer wieder "Scheiß St. Pauli!" rufe, habe ich zwar ebenso das Recht darauf, nicht verprügelt zu werden, muss mir aber im Klaren darüber sein, dass es unwahrscheinlich ist, dass eine solche Provokation ohne eine handgreifliche Auseinandersetzung endet, insbesondere, sobald ein gewisser Alkoholpegel im Spiel ist.
Als Wirt dieser Kneipe habe ich nun in beiden Fällen die Möglichkeit, dem Unruhestifter Hausverbot zu erteilen.
Diese Möglichkeit habe ich darüber hinaus auch dann schon, wenn derjenige lediglich ein HSV-Trikot trägt, aber ansonsten, über seine Erscheinung hinaus, niemanden provoziert. Wäre dann natürlich ein ähnliches Dilemma, wenn einige Stammgäste der Kneipe sagen: "Solche wollen wir hier nicht haben! Wenn der rein darf, dann kommen wir nicht mehr!"
Aber da entsteht für mich als Wirt dann noch eine ganz andere Frage:
Was überwiegt für mich? Möchte ich unbedingt meine Stammgäste halten und damit die Büchse der Pandora öffnen, indem ich einen Präzedenzfall schaffe und sage: "In bestimmten Fällen wird der Forderung von Einzelpersonen oder Gruppierungen nachgegeben und es werden daraufhin Einschränkungen für die Allgemeinheit beschlossen"? Oder möchte ich die persönliche Freiheit wahren?