Ich bringe den Gedanken einfach mal ein – wohl wissend, dass hier gern jedes Wort auf die Goldwaage gelegt und seziert wird. Das ist auch der Grund, warum ich Diskussionen oft nur am Rande verfolge: Mir wäre es lieber, wenn es häufiger sachlich bleibt.
Zum Thema und auch angemerkt, dieses aus meiner Sicht. Im Folgenden steht nirgends ein Ausrufezeichen dahinter und nur ich habe damit recht, nein, es gibt Ausnahmen im Einzelnen, wo ist das nicht der Fall, jedem kann man es nicht recht machen, manche sind von Haus aus dagegen und während ich das schreibe, verliere ich schon wieder die Lust. Aber sei es drum:
Der Markt hat sich abgekühlt. Nicht, weil das Interesse fehlt – im Gegenteil, einige schauen sicherlich, wer was anbietet. Aber es fehlt an Spielraum. Die meisten Klubs haben entwickelte Gehaltsstrukturen, vollere Kader, mehr gebundenes Kapital – und am Ende bleibt weniger übrig, um sich wirklich zu bewegen. Ich habe seit meinem Wechsel nach Deutschland noch heute Probleme, mich an diese Liquiditätsveränderung zu gewöhnen. Das dürfte mittlerweile ein Echtjahr sein. Aber ich habe mich extrem angepasst, weil ich es musste. Mir fehlt für den Transfermarkt schlicht und ergreifend – das Geld, da ich nur durch Meisterschaften, CL und Pokal auf die schwarze Null komme. Ich wollte Drittel, Gerti, Ben, die Tremors und wie sie alle heißen ärgern, und das kostet Geld. Geld was ich in vorher zur Verfügung hatte, fehlt durch die Fans. Die Fananzahl steht für die Größe des Vereins.
Weiter im Thema: Gleichzeitig hängen auf dem TM noch viele Preise auf einem Niveau, das aus einer anderen Zeit stammt, heute zirkuliert das Geld langsamer. Wer verkaufen will, hält an alten Werten fest, wer kaufen möchte, hat schlicht keine Luft. Ich glaube, das ist kein Einstellungsproblem, sondern ein Systemthema.
Wenn kaum Liquidität da ist, stagniert der Umlauf. Das Kapital steckt fest, die Motivation sinkt – und irgendwann machen weniger etwas, weil es nicht lohnenswert erscheint. Wer Kapital über Kredite aufnehmen will, wird mit 10 % Zinsen bestraft und kann die Laufzeit nicht regulieren. Diese ist sehr kurz und die Tilgung + Zins zieht einem die Beine weg. Das schreckt ab, anstatt Bewegung in diesen Zeiten zu erzeugen.
Natürlich ist Fremdkapital keine Dauerlösung – aber auch nicht per se schlecht. Ohne Kredite hätte niemand ein Haus gebaut, ein Auto gekauft oder ein Unternehmen gegründet. Entscheidend ist, dass der Kapitaldienst stimmt – also, dass ich meine Rückzahlungen auch tragen kann. In der realen Welt prüft das die Bank. Hier im Spiel liegt diese Verantwortung bei uns Managern selbst – und das ist auch völlig in Ordnung. Wenn wir alle 12 wären, könnte eine künstliche Schranke geschaffen werden, ich halte solche Eingriffe und Zwänge für absurd. Das gilt ebenso für alle weiteren künstlichen Beschränkungen.
Mein Gedanke wäre, etwas Flexibilität die Abteilung des Fremdkapitals hineinzubringen.
Nicht durch künstliche Regeln oder Obergrenzen, sondern durch dynamische Rückzahlungs- und Bonusmechanismen, die sich auch an der Leistung orientieren.
Ein Beispiel: Boni könnten Platzierungen, Abschneiden im Pokal oder Europa sein. Also individuell, möglicherweise verhandelbar. Diese fließen fest in die Darlehenstilgung, welche am zu Saisonbeginn vorhanden ist. Wenn ich kein Darlehen habe, könnte dort ein Pott erzeugt werden, welcher in der Zukunft anrechenbar ist, eine Art Spardose, aber nach oben reguliert ist.
Man könnte es einfach staffeln:
• Ein Erstligist schafft pro Saison z. B. 10 Mio. extra Rückzahlung durch gepaarte Boni,
• ein Zweitligist 6,6 Mio.,
• ein Drittligist 3,3 Mio.
Der Rest läuft wie gewohnt – regelmäßig, aber fair.
Dazu ließe sich auch das Fan-System logisch einbinden. Denn wer mehr Fans hat, generiert automatisch mehr Einnahmen, mehr Merch – also mehr Kapitaldienstfähigkeit. Damit wird Erfolg sinnvoll genutzt. Man könnte die Saisonziele einbinden, welche derzeit vorhanden sind, aber keine Konsequenzen ziehen. Sicherlich kommt der Einwurf, ja, aber die sind ja eh unrealistisch. Ist nur ein Gedanke und Boni sollte auch nicht verschenkt werden. Jedenfalls hat jeder seine eigenen Ziele vor Augen und es ist eine Kann, kein Muss Option. In der Tiefe kann man jetzt formulieren, ja, dann sind ja die im Vorteil, die mehr Zeit in das Spiel investieren. Das ist richtig, warum sollte es anders sein?
Jedenfalls entsteht ggfs. wieder Bewegung, weil Manager Kapital sinnvoll einsetzen können oder eben im letzten Drittel der Saion einen Push brauchen, ohne dass sie sich damit langfristig fesseln. Ein aktiver Markt bringt realistische Preise, und realistische Preise bringen wieder mehr Spaß. Wenn man den Geldfluss etwas flexibler gestaltet und sportliche Leistung mit finanzieller Verantwortung koppelt, dann könnte etwas gehen.